Mittwoch, 14. April 2010
Zurück im Spotlight
CU later folks...
Donnerstag, 2. April 2009
Dead Set (UK / 2008)
Die Inhaltsangabe hat gereicht um das Interesse zu wecken, trotzdem war meine Skepsis gegenüber einer fürs Fernsehen produzierten Zombie-Serie nicht klein.
Musste nicht sein. Dead Set erstreckt sich über fünf Folgen und eine Lauflänge von ca. 140 Minuten und liefert alles, was man von einem Zombiefilm erwarten darf und mehr. Spannung, Schocks, nervenzerrende Action und einen satirischen, oft komischen Blick vor und hinter die Kulissen des Reality-TV. Und was wir jetzt schon längers wissen, bestätigt sich hier ein weiteres Mal: rennende Zombies liefern einfach den grösseren Thrill als die wackelnden Schlafmützen des Genres.
Der Gore-Gehalt ist für eine TV-Serie unglaublich hoch und übertrifft George Romeros letztes Outing Diary of the dead um ein Vielfaches. Dead Set atmet eine beinahe (alb)träumerische Atmosphäre der Unwirklichkeit und bietet doch Bilder einer Apokalypse, wie sie in Wirklichkeit aussehen könnte. In grellem Gegensatz stehen dabei zum Anfang die Bilder aus der Scheinwelt von Big Brother.
Die Darsteller waren mir bis auf Davina (Ex-Mod bei MTV UK) und Andy Nyman aus Severance allesamt nicht bekannt und machen einen hervorragenden Job. Besonders Nyman liefert als vulgär-obszöner Produzent mit Schandmaul eine One-Man-Show, die für etliche Lacher gut ist.
Was man kaum erwarten durfte ist eingetroffen; gespickt mit netten Hommagen an die Vorväter, stellt eine TV-Serie über die lebenden Toten sämtliche Zombiefilme der letzten Jahre in den Schatten. Fans des Genres sollten unbedingt einen Blick riskieren und sich dieses Highlight nicht entgehen lassen.
Die DVD aus England bietet engl. Ton in DD5.1 und DD2.0 Stereo. Englische UT sind ebenfalls vorhanden.
Mittwoch, 1. April 2009
Bad Girls in Film - Barb Wire (USA / 1996)
Ein Traum wird wahr... Ein Superfilm… Klassiker… usw…
Nun, Barb Wire wird natürlich nie in die Annalen der Filmgeschichte als Meisterwerk Einzug halten aber macht auf seine Art trotzdem Spass. Wenn es den tatsächlich so etwas wie den typischen Männerfilm geben sollte, muss man ihn wohl mit einbeziehen.
Auch wenn der Film durchwegs bei Casablanca (von allen Filmen) klaut, eine Story ist kaum existent, beinhaltet aber irgendwas mit Kontaktlinsen auf die ein paar Jungs in Naziklamotten scharf sind. Grund genug für Barb Wire, sich die schärfsten und knappsten Kostüme anzulegen, ein paar schwere Waffen zu greifen und gegen die bösen Jungs vorzugehen. Dass sie dabei umwerfend aussieht ist eigentlich überflüssig zu erwähnen.
Man kann heute über Pamela Anderson den Kopf schütteln wie man will, es wird schnell vergessen, dass sie während der 90er Jahre und zur Entstehungszeit dieses Films eine stilbildende Ikone der Unterhaltungsindustrie war. Über ihre schauspielerische Leistung kann man geteilter Meinung sein aber eine Meryl Streep möchte ich in dieser Rolle jedenfalls nicht sehen. Die Rolle der Barb Wire, die auch in der Comicvorlage eine grossbrüstige Blondine ist, füllt sie dementsprechend gut aus.
Mit Pam Anderson an Bord hatten die Macher auch schon das beste Verkaufsargument zur Hand und konnten dafür beim Rest sparen. Angefangen beim Drehbuchautor, der einem mit seinen Dialogen zwar erschaudern lässt, einem aber immer mal wieder auch ein Lachen entlocken kann. Der Grossteil des Films spielt dann in Barb’s Bar und zum Finale wurde für ein paar Tage ein altes Hafengebiet gemietet, paar Explosionen und Kloppereien und fertig war der bunte Spass.
So sollte man Barb Wire als das nehmen was er ist und sein will. Unterhaltsamer Action-Trash mit einer attraktiven Hauptdarstellerin; nichts mehr und nichts weniger.
…ich komm nicht drum rum zu sagen, dass mir am Ende von Barb Wire der Wunsch nach einer Fortsetzung im Kopf rumschwirrte. Pamela Anderson würde wohl sogar heute noch in der Rolle funktionieren; BARB WIIRE …würde ich mir ansehen.
Jetzt hoff ich aber erstmal auf ne schöne Blu-ray Veröffentlichung. Gegen eine hochaufgelöste Barb Wire in 1080p hab ich auch nichts einzuwenden.
Dienstag, 31. März 2009
Drag Me to Hell - erstes Poster
Hierzulande tun sich die Kinobetreiber ja immer etwas schwerer, wenn es um Gänsehaut geht. Ein Grund dafür mag sein, dass Politiker, die es sonst nie in die Medien schaffen, darin jeweils eine willkommene Gelegenheit finden, sich zu profilieren, den Untergang des Abendlandes prophezeien sollte sich tatsächlich jemanden diesen "Ramsch" ansehen und damit natürlich potentielle Verleiher schon von vornherein abschrecken. In Wahrheit aber nur die Schweizer Filmindustrie um bitter benötigte Einnahmen bringt und der Wirtschaft noch einen zusätzlichen Tritt in den Allerwertesten beschert; na ja, etwas weit hergeholt aber auch nicht grundlegend falsch...
Also liebe Filmverleiher und Kinobetreiber, fasst euch ein Herz und bringt den Streifen in eure Lichtspielhäuser. Natürlich finden die Roberts und die Diaz, der Clooney und der Pitt mehr Zuschauer aber genauso sicher finden sich ein paar Leutz, welche Spass daran haben, sich mit der Freundin / dem Freund ein Schreckmümpfeli zu teilen.
Montag, 30. März 2009
Stuck (USA / 2007)
Der am Theater geschulte Regisseur konfrontiert den Zuschauer in Stuck mit der Figur der Brandi Boski. Obwohl hilfreich und mitfühlend auf der Arbeit, stellt sie alsbald eigene Interessen über alles andere und weigert sich für ihr Handeln Verantwortung zu übernehmen. Was braucht es, damit eine hilfreiche und aufopfernde Person zum Monster wird? Was ist der Auslöser damit Egoismus in kriminelles Verhalten umschlägt?
Nebst der bissigen Gesellschaftskritik, von der auch das amerikanische Einwanderungs- und Sozialsystem nicht verschont bleibt, muss auch nicht auf einige blutige Kabinettsstückchen der Marke Stuart Gordon verzichtet werden. Gemischt mit dem boshaften Schalk Gordons und einer Prise schwarzen Humors, wird der auf einen wahren Fall beruhende Stuck zum geeigneten Film für einen verregneten Sonntagnachmittag.
Random Thoughts...
Die Nacht war unruhig, aufregend und kurz, weil meine Freundin das Gefühl hatte, es werde eingebrochen. In Tat und Wahrheit wars bloss ihre Tochter, die um ein Uhr Morgens auf die glorreiche Idee kam, nach einem Arbeitsausflug mit den Übriggebliebenen auf unserem Balkon eine Rauchpause einzulegen (wtf?!).
Das AC/DC Konzert, auf das wir uns alle so gefreut hatten, wurde abgesagt, weil im Hallenstadion gemäss Ticket-Gott André Béchir eine wichtige technische Komponente nicht auffindbar war. Selbsternannter Rock-Gott Chris von Rohr hatte für den Ausfall seine eigene Erklärung parat und betätigt sich mittels Ferndiagnosen nun auch als Hals-, Nasen-, Ohrenarzt.
Ich kann mir vorstellen, dass die Leutz, welche auf dem Schwarzmarkt CHF300.- und mehr für ein Ticket hingeblättert haben, jetzt etwas ins Zittern kommen. Absage und Geldrückerstattung liegen in der Luft. Na ja, wollen wir keine Schwarzmalerei betreiben und hoffen das unverzichtbare Teil wird schnellstmöglich aufgetrieben, damit die wahren Rockgötter doch noch das Hallenstadion rocken können.
In der Zwischenzeit gewöhn ich mich dann mal an die neue Uhrzeit.
Sonntag, 29. März 2009
WO BLEIBT DIE DVD/BD?
Der Film dreht sich um eine Invasion aus dem All, in welcher schneckenähnliche Parasiten über einen Uni-Campus herfallen, ins Chaos stürzen und die Schüler in blutdurstige Zombies verwandeln.
Night of the Creeps ist ein typisches Produkt der 80er Jahre und ein gelungener Mix aus Horror, Sci-Fi und Teenie-Komödie, wartet mit einigen Anspielungen auf andere Genregrössen auf und nimmt sich selbst nicht allzu ernst. Wenn man sieht welch Schrott in den Videotheken Staub fängt, ist es nur noch bitter, dass Perlen wie vorliegende, Kennern und Nichtkennern vorenthalten werden. Na ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Samstag, 28. März 2009
C'est arrivé près de chez vous (Belgien / 1992)
Benoit lässt sich in seinem Alltag von einem Kamerateam begleiten. Was ihn von den meisten seiner Mitmenschen unterscheidet und damit interessant macht für Medien und Medienkonsumenten, ist seine Profession als Killer, welcher er mit einer unglaublichen Kaltblütigkeit nachgeht.
Das Kamerateam wird, je länger sie sich mit Benoit abgeben, immer mehr in den Strudel der Gewalt reingezogen und wird alsbald zu einem Mittäter und Komplizen des Killers.
Die unzähligen Morde wechseln sich ab mit Sequenzen und Interviews, in denen Benoit seine Ansichten zum Besten gibt. Mit dem Zuschauer wird dabei ein perfides Spiel getrieben; man hört Benoit zu, gibt ihm Recht oder auch nicht, lässt sich von seiner überzogenen Selbstsicherheit verführen, lacht über seine Weisheiten und seine Gestikulation und man findet ihn, den Serienkiller, beinahe sympathisch …nur um mit brutaler Gewalt zurück in eine "Wirklichkeit“ geholt zu werden, in der sich Benoit als Idiot und Nihilist und zuweilen als komplett wahnsinnig offenbart. Als Zeuge des Geschehens bleibt einem des Öfteren das Lachen im Hals stecken und man fragt sich, was genau man Momente zuvor noch so lustig fand.
Rémy Belvaux ist mit seinem in schwarz-weiss gedrehtem und mit einem Mikrobudget von 15000$ finanziertem Film, ein bemerkenswertes Erstlingswerk der rabenschwarzen Sorte gelungen. Darüber hinaus hat er in Benoit Poelvoorde einen begnadeten Hauptdarsteller gefunden, der der Figur des Killers eine Präsenz verleiht, die, hat man einmal begriffen wie Benoit funktioniert, auch in seinen heiteren Momenten jederzeit einen Gewaltausbruch befürchten lässt.
Die Mockumentary erhält eine weitere Ebene im Wissen das Regisseur Belvaux und seine Crew das Filmteam ist, welches im Film zu sehen ist. Die Eltern des Killers sind es auch im richtigen Leben, im Film wie in der realen Welt hatten die Macher mit der Finanzierung ihres Projekts zu kämpfen; kleine aber feine Dinge, die die Grenze zwischen Schein und Sein verwischen.
Für Fans des Genres ein absolutes Muss; für Zartbesaitete nicht unbedingt!
Der Film ist in teils verstümmelten und geschnittenen Versionen auf DVD erhältlich. Mit der britischen Veröffentlichung von Tartan fährt man auf der sicheren Schiene.
Freitag, 27. März 2009
Sorcerer (USA / 1977)
Die Storyline dürfte bekannt sein; Ohne Geld in einem lateinamerikanischem Loch von einem Dorf gestrandet, entschliessen sich vier Männer einen Auftrag anzunehmen, der ihnen sowohl den ersehnten Geldsegen bringen, um ihrer auswegslosen Situation zu entkommen, wie auch das Leben kosten könnte: sechs Kisten Nitroglyzerin in zwei Lastwagen durch unwegsames Gelände zu einer 218 Meilen entfernten, in Brand stehenden, Ölquelle zu fahren. Durch unsachgemässe Lagerung des hochexplosiven Stoffes ist das Nitroglyzerin aus den Dynamitstangen in die Kisten ausgelaufen und macht aus der Fahrt über verschlammte und mit Schlaglöchern übersäte Strassen ein Himmelfahrtskommando.
Gegenüber Lohn der Angst weist Sorcerer kleine aber feine Unterschiede auf. Zu Beginn des Films wird die Vorgeschichte der vier Protagonisten aufgezeigt. Jeder hat in seiner Heimat etwas angestellt, das sie um ihr Leben fürchten und somit in unbekanntes Gebiet fernab moderner Zivilisation flüchten lässt. Auch die Gefahren denen sich der Trupp stellen muss, entsprechen nicht der Verfilmung von 1953.
Regisseur Friedkin hat mit seinem Film ein durchwegs gelungenes Remake inszeniert. Die Szene in der die LKWs eine vom Einsturz bedrohte Hängebrücke überqueren müssen, darf wohl zu einem Höhenpunkt des Abenteuerkinos gezählt werden. In der gleichen Bildsprache gefilmt wie schon French Connection, schwört Sorcerer mehr als einmal ein Feeling von Echtheit herauf. Die verwackelten und „schmutzigen“ Bilder passen perfekt zu der an Originalschauplätzen gedrehten Story und nach dem Abspann möchte man sich gleich unter die Dusche stellen.
Der im Februar 2008 verstorbene Roy Scheider befand sich zu dem Zeitpunkt, wie auch Friedkin, auf dem Höhepunkt seiner Karriere und beide erlitten mit diesem Film überraschenderweise Schiffbruch an den Kinokassen. An den Darstellern kann’s kaum gelegen haben; nach French Connection und JAWS lieferte Scheider in Sorcerer eine weitere Spitzenperformance ab. Ihm wie auch den anderen Darstellern nimmt man die physische und psychische Belastung der Reise zu jeder Sekunde ab.
Der Film dürfte nicht allzu bekannt sein und das ist eine Schande. Seinem Bekanntheitsgrad ist wohl auch abkömmlich, dass er nur in ziemlich schlechter Bildqualität auf einer Region1 DVD erhältlich ist. Der extrem fesselnde Abenteuerfilm hätte eine Special-Edition mehr als verdient; ganz zu Schweigen von einer Veröffentlichung auf Blu-ray. Ein Making-Of der Schlammschlacht wie auch ein Audio-Kommentar von Friedkin dürften für den geneigten Zuschauer von grossem Interesse sein. Von der Qualität der DVD abgesehen, bleibt der Film ein Muss für Anhänger des Genres und auch Verehrern von Lohn der Angst dürfte der Film einiges zu bieten haben.